Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

19. April 2024

Search form

Search form

Die nächste Ausbaustufe in der Krebstherapie

Die nächste Ausbaustufe in der Krebstherapie© NLK Pfeiffer

Das Niederösterreichische MedAustron startet den Vollbetrieb. Weltweit ist das Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum bereits jetzt eine von sechs vergleichbaren Therapieeinrichtungen.

(red/czaak) Das MedAustron im niederösterreichischen Wiener Neustadt ist schon in Österreich ein einzigartiges Krebsbehandlungs- und –forschungszentrum und auch weltweit ist es eines von nur sechs vergleichbaren Kompetenzzentren. Seit dem Start im Dezember 2016 konnten über 1.400 PatientInnen behandelt werden, nun startet die internationale Vorzeigeeinrichtung mit dem Vollbetrieb der revolutionären Krebstherapie.

„Das MedAustron ist ein Hoffnungsprojekt, weil wir eben diese Hoffnung geben können, wenn jemand schwer erkrankt ist. Die Behandlungsformen wirken oft besser als andere und zudem sind die Nebenwirkungen vergleichsweise sehr gering“, sagte Johanna Mikl-Leitner im Rahmen eines Festaktes zum Start des Vollbetriebs.

Weltweite Beachtung für Forschungsstandort Niederösterreich
Die Niederösterreichische Landeschefin verwies zudem auf die Entwicklung Niederösterreichs als Forschungsstandort und nannte die Wissenschaftsachse von Wieselburg über Krems, Tulln und Klosterneuburg bis nach Wiener Neustadt. „Der niederösterreichische Weg findet auch international große Anerkennung“, so Mikl-Leitner und verwies auf die Kooperation von MedAustron mit dem Schweizer CERN oder das ISTA in Klosterneuburg als weiteres Leuchturmprojekt.

Von einem „sehr emotionalen Zeitpunkt“ sprach Klaus Schneeberger als Aufsichtsratsvorsitzender von MedAustron, als er auf die Entstehung des 200 Millionen Euro-Projektes zurückblickte. „Mittlerweile hat das MedAustron auch international ein Alleinstellungsmerkmal und wir werden weiterarbeiten, um diese weltweite Spitzenposition zu halten“, betonte Schneeberger, der auch Bürgermeister von Wiener Neustadt ist.

„Ich habe mich sehr gut aufgehoben und sicher gefühlt“
„Wir haben es geschafft, aus einer Forschungseinrichtung ein wirksames, zuverlässiges und sicheres Medizinprodukt zu machen“, unterstrich Alfred Zens, Vorstand der Niederösterreichischen Landesgesundheitsagentur und Eugen B. Hug, medizinischer Direktor des MedAustron ergänzt: „Unsere nebenwirkungsarme Hochpräzisionstherapie bietet größere Heilungschancen. Der nunmehrige Vollbetrieb beinhaltet auch die Rolle als internationales Cancer Competence Center.“

Ein anschauliches Bild von der kompetenten wie fürsorglichen Behandlung im MedAustron gaben zwei ehemalige Patienten: „Ich habe mich sehr gut aufgehoben und sicher gefühlt“, berichtete die zwölfjährige Eleonora. Und der neunjährige Arthur erzählte: „Das Personal ist sehr nett, jetzt geht es mir wieder sehr gut.“ Ebenfalls anwesend beim Festakt waren Charlotte Warakaulle vom Genfer CERN, Brad Hoppe, Medical Director of Particle Therapy der Mayo Clinic in Florida und Joachim Widder, Leiter der Uniklinik für Radioonkologie & Comprehensive Cancer Center der Medizinischen Universität Wien.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 20.05.2022