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19. März 2024

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Von Schülern für Schüler

Von Schülern für Schüler© Pexels.com/Julia M Cameron

FH St. Pölten entwickelte interdisziplinäres Projekt „DigGes“, wo SchülerInnen gemeinsam mit Pädagogen und Forschern an neuen Lernmitteln zur Digitalisierung arbeiten. Weiterer Schwerpunkt ist Kompetenz für den sicheren Umgang mit neuen Medien.

(red/mich/cc) Kontakthalten mit Freunden in Zeiten des Lockdowns, digitaler Fernunterricht und spannende virtuelle Medienwelten ist die eine Seite. Fake News, Cybermobbing, Handy- und Internetsucht oder ein Foto im Internet, das später ein Bewerbungsgespräch vermasselt ist die andere Seite. Digitalisierung und soziale Medien bieten viele neue Möglichkeiten, aber auch Gefahren. Im Projekt „DigGes – Gemeinsam in der digitalen Gesellschaft“ der FH St. Pölten entwickelten SchülerInnen gemeinsam mit Pädagogen und Forscher, digitale Lernmaterialien. Die Unterlagen sollen zudem anderen Jugendlichen helfen, ihre Medienkompetenz zu stärken.

14 Videos und zwei Kahoot-Quizze
"Es ist wichtig, die vielfältigen Phänomene und Auswirkungen der Digitalisierung im Schulunterricht zu thematisieren. Idealerweise mithilfe gemeinsam entwickelter innovativer Lehr- und Lernmittel“, erläutert Astrid Ebner-Zarl, Leiterin des Projekts und Forscherin am Institut für Creative\Media/Technologies (IC\M/T) der FH St. Pölten. „Im Projekt greifen Technik und Sozialwissenschaft bei der Auseinandersetzung mit Digitalisierung eng ineinander, sodass Medienkompetenz auf unterschiedlichsten Ebenen gefördert werden konnte", so Ebner-Zarl.

Entstanden sind 14 Videos und zwei Kahoot-Quizze, die allesamt das Thema Digitalisierung zilegruppengerecht behandeln. Die Schüler haben im Zuge mehrerer Workshops und Hackathons bestehende Lernmittel aufgegriffen und diese Ausgangslernmittel mit eigenen Inhalten und Techniken erweitert. Die Lehrmittel stammten von „Ö1 macht Schule“, „Rat auf Draht“, eTapas sowie saferinternet.at. Die neuen Lehrmittel aus dem Projekt sind seit Anfang Februar auf der Eduthek des Bildungsministeriums abrufbar und einsetzbar.

Vernetzung von Forschung, Kreativität und Förderung von Medienkompetenz
Neben den entstandenen Lernmitteln war auch der Prozess der Produktion bedeutend. "Es war faszinierend zu beobachten, welche Effekte die praktische Arbeit in den kleinen Gruppen auf die Dynamiken in der Klasse hatte, auf die Art, wie die Schüler (inter)agierten und sich präsentierten“, erläutert Ebner-Zarl. Besonders geeignet sei das Konzept auch für die Förderung von Mädchen im Zusammenhang mit Medientechnik. Ein weiterer Bestandteil beim Projekt waren Erfahrungen von Jugendlichen mit Social Media und ihr Umgang mit damit verbundenen Risiken. 

"Eine wesentliche Stärke unseres Projekts ist, dass Forschung, kreatives Tun und die konkrete Förderung von Medienkompetenz eng ineinandergreifen", unterstreicht Ebner-Zarl. Medienkompetenz werde dabei nach außen für spätere Nutzer der Lernmittel vermittelt - und nach innen für die teilnehmenden Schüler, hier auch in Form von Information, Sensibilisierung und beim Erwerb konkreter Fertigkeiten im Umgang mit Medientechnik. Die Forschungsgruppen Media Business und Media Creation am IC\M/T der FH St. Pölten haben das Projekt DigGes gemeinsam mit dem Service- und Kompetenzzentrum für Innovatives Lehren & Lernen (SKILL) der FH St. Pölten durchgeführt.

Links

red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 12.02.2021