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28. März 2024

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„Die Universallösung gibt es nicht mehr.“

„Die Universallösung gibt es nicht mehr.“© tele2

Die digitale Vernetzung von Kommunikation und Prozessen über Abteilungen und Standorte hinweg bestimmt den betrieblichen Alltag.

Economy sprach mit Alfred Pufitsch, CEO von Tele2 Österreich über praxisrelevante Erfahrungswerte mit den wichtigsten Zielsetzungen von Unternehmen und über kritische Erfolgsfaktoren der Digitalisierung.

Economy: Welche aktuellen Entwicklungen in der Business-IT sind erwähnenswert?
Alfred Pufitsch: Technologische Innovation passiert etwa über Maschinenautomatisation (M2M) oder Internet of Things (IoT) und betrifft Großbetriebe wie Mittelstand. Vorteile im operativen Geschäft beinhalten Digitalisierung, Prozessoptimierung, effiziente Waren- und Absatzwirtschaft sowie besseres Kundenverständnis. Parallel wachsen hochsensible und wertvolle Datenmengen und damit steigen auch Anforderungen an Daten- und Ausfallsicherheit.

Wie reagieren die Betriebe?
Aus Sicht von Tele2 lagern Unternehmen zunehmend das Management ihrer Netze und IKT-Dienste aus um sich stärker auf eigentliche Kernaufgaben zu fokussieren und gleichzeitig Kosten zu sparen. Stichwort etwa Managed Services. Unsere Kunden aus dem Large Enterprise Segment schätzen dabei Technologien wie Multiprotocol Label Switching (MPLS). Damit ist eine sichere und nahtlose Vernetzung zwischen Standorten möglich und Planung, Management und Monitoring kommt aus einer Hand.

Gibt es branchenspezifische Erfahrungswerte?
Alleine die rasanten Entwicklungen in Industrie und Handel, von Automatisierung über E-Commerce bis zur Dematerialisierung von Produkten zeigen, dass es die „Universallösung“ nicht mehr gibt. Was jetzt zählt, sind individuell konzipierte und skalierbare Kommunikationslösungen sowie hochwertige Produkte und Servicequalität. Beispielsweise Clouddienste, die am besten die Anforderungen eines volatilen Geschäftsumfelds erfüllen.

Bleiben wir bei Cloud und Managed Services sowie Verfügbarkeit und Sicherheit.
Server Housing, die Anbindung an B2B-Clouds oder Backups müssen selbstverständlich Ausfallssicherheit und ständige Verfügbarkeit von unternehmenskritischen Daten gewährleisten. Tele2 bietet beispielsweise eigene Rechenzentren in Wien, Graz, Linz und Innsbruck. Viele unserer Kunden lassen aber deren Applikationen und Systeme auch auf virtueller Tele2 Hardware laufen und ersparen sich Anschaffung und Betrieb eigener Server oder sogar eines eigenen Datacenters.

Welche generellen Empfehlungen würden Sie für Nutzung neuer Technologien geben?
Unternehmen sollten nicht nur Technologien, sondern strategische Auswirkungen und Businessmodelle in den Fokus stellen und das zeitig und nicht erst wenn die Wettbewerbsfähigkeit leidet. Dieser Prozess muss sich entwickeln und kann nicht in einem Schritt passieren. Tele2-Kunden testen etwa Neues an einzelnen Standorten um diese Lösungen sodann anzunehmen, zu adaptieren oder zu verwerfen. Wichtig dabei ist ein verlässlicher Partner auf Augenhöhe, der die Entwicklung neuer Technologien begleitet und sichert.

Welche Trends sehen Sie für die Zukunft?
Intelligente Technologien wie KI oder Machine Learning (ML) sowie das verwandte Deep Learning, Neural Networking oder Natural Language Processing werden zukünftig viele Anwendungen erweitern. VR und AR verbinden bereits jetzt digitale und physische Welt. Relevant sind weiterhin digitale Plattformen, besonders für Information- und Analyse, Kundenerfahrung, IoT und Geschäftsprozesse. Nicht zuletzt bedeutet die fortschreitende Digitalisierung aber auch, dass sich die Sicherheit weiterentwickeln und anpassen muss.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 28.11.2017