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19. März 2024

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Die deutschen Manager haben wieder bessere Stimmung

Die deutschen Manager haben wieder bessere Stimmung© Pexels.com/Konevi

Die Einschätzung bei Unternehmern in Deutschland hat sich verbessert, die Situation am Arbeitsmarkt bleibt angespannt, so der aktuelle Stand zum regelmäßig erhobenen Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts.

(red/mich) Die deutsche Wirtschaft trotzt dem Lockdown mit einer stärkeren Industriekonjunktur. Nach einer vergleichsweise betrüblicheren Stimmungslage im Jänner, fielen die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage nun positiver aus und auch die pessimistischen Stimmen mit Blick auf die kommenden Monate sind deutlich weniger geworden.
Insbesondere die Industrieunternehmen zeigen sich trotz Lockdown robust, vor allem wegen der anziehenden Konjunktur. Ein relevanter Bereich ist der Export und da sind die Erwartungen besonders stark gestiegen. Die gute Konjunktur in China und die anziehende Produktion in den USA helfen den deutschen Exporteuren. Angespannt bleibt die Situation am Arbeitsmarkt, hier zeigen sich nur punktuelle Verbesserungen.

Bester Wert für verarbeitendes Gewerbe seit November 2018
Heruntergebrochen auf die einzelnen Branchen zeigt sich besonders beim verarbeitenden Gewerbe ein deutlicher Sprung nach oben. Ein höherer Wert war hier zuletzt im November 2018 zu beobachten. Auch für die kommenden Monate waren die Unternehmen merklich optimistischer. Gestiegen ist der Geschäftsklimaindikator auch im Dienstleistungssektor. Schwierig bleibt die Situation für das Gastgewerbe. In der Tourismusbranche hingegen zeigt sich erstmals wieder vorsichtiger Optimismus mit Blick auf die Urlaubssaison.

Im Handel ist der Geschäftsklimaindex nach dem Einbruch im Jänner etwas gestiegen. Die Erwartungen sind zwar weiterhin pessimistisch, aber nicht mehr so stark. Die aktuelle Lage wird von den Händlern schlechter eingeschätzt. Aufgrund des Lockdowns sind die Umsätze eingebrochen. Etwas verbessert hat sich das Geschäftsklima in der Baubranche, hier gibt es auch weniger pessimistische Erwartungen. Ein wichtiger Parameter für die Branche ist dabei die Wetterlage, außergewöhnliche Kälte schlägt sich sofort auf Stimmung und Einschätzung aus.

Weniger Arbeitsplätze insbesondere im Einzelhandel
Teilweise massiv angespannt bleibt die Situation am Arbeitsmarkt. Hier planen die deutschen Unternehmen Arbeitsplätze abzubauen. Das vom ifo-Institut erhobene Beschäftigungsbarometer fiel im Februar im Vergleich zum Jänner und das ist der dritte Rückgang in Folge. Der Lockdown führt insbesondere im Einzelhandel zu weniger Arbeitsplätzen. Gegen den Trend entspannt sich in der Industrie die Beschäftigungssituation. Hier denken weniger Unternehmen über Entlassungen nach und nehmen stattdessen Neueinstellungen in den Blick.

Bei den Dienstleistern zeigt sich hingegen schon länger eine gewisse Skepsis bei der Personalplanung. Sie fuhren Einstellungspläne zurück. Unverändert ist die Lage im Handel. Der Lockdown kostet insbesondere im Einzelhandel Jobs. Der Großhandel rechnet mit einer konstanten Mitarbeiterzahl und gleiches gilt auch für den Bausektor, so die Erkenntnisse des ifo-Instituts, Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München.

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red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 26.02.2021