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19. März 2024

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Innovation und alte Klassiker im modernen Marketingmix

Innovation und alte Klassiker im modernen Marketingmix© Bilderbox.com

Betriebe bedienen die Bedürfnisse Ihrer Kunden, bei Städten steht der Bürger im Mittelpunkt.

Im innerstädtischen Bereich sind Unternehmen bereits seit längerer Zeit mit einem Strukturwandel konfrontiert. Große Geschäftszentren an den Stadträndern verzeichnen regen Zulauf, für kleinteiligere Strukturen in den Zentren selbst braucht es detailliertere Ansätze.
Die Stadt Graz hat Kapsch BusinessCom mit einem System beauftragt, wo Stadtregierung und Wirtschaftsbetriebe gemeinsam Konzepte für Stadtentwicklung und –Marketing entwickeln. In der Gemeinschaftsaktion „Grazer Innenstadt“ haben sich ansässige Immobilienbetreiber, Innenstadthändler, Gastronomen und Dienstleister zusammengetan, um mittels genauer Messungen von Besucherfrequenzen exakte Planungsdaten für Verkehrssteuerung, Öffnungszeiten und Ressourcenplanung oder digitale Marketingkonzepte zu definieren.

Virtuelles Baukastensystem
Auf Basis eines visualisierten Baukastensystems mit Schnittstellen für weitere Integrationen werden über optische Sensoren Erkenntnisse zu Passantenfrequenz, Einkehrraten, Verweildauer, Wiederbesuche oder die Frequentierung einzelner Zonen abgeleitet. „Wenn wir wissen, wie viele potenzielle Kunden zu welchen Zeiten in der Innenstadt unterwegs sind, können wir punktgenaue Angebote entwickeln“, sagt etwa Martin Auer, von der gleichnamigen Bäckereikette.
Im Advent beispielsweise frequentierten rund 140.000 Menschen die Grazer Herrengasse, in der gesamten Innenstadt waren es bis zu 870.000. „Was Onlineshops schon längst tun, nämlich ihr Angebot und ihre Marketingaktionen auf Basis von Datenanalysen zu gestalten, steht nunmehr auch stationären Geschäften zur Verfügung“, so Franz Semmernegg, Vorstand von Kapsch BusinessCom.

Das Telefon bleibt primärer Kommunikationskanal
Ein wesentlicher Bestandteil im Service für Konsumenten und Bürger bleibt das Telefon. Auch wenn Chatbot, Live-Chat und Social Media als moderne Kundenservices der Zukunft gelten, aktuell greifen Kunden aller Altersschichten immer noch am liebsten zum Hörer. Eine neue Studie von MindTake-Research zeigt, dass nach wie vor 44 Prozent diesen Kontaktweg im Umgang mit Unternehmen und Institutionen bevorzugen, in dringenden Fällen erhöht sich dieser Wert auf 65 Prozent. Als besonders kundenfreundlich gelten kostenlose 0800-Nummern.
Bei der von atms beauftragten repräsentativen Studie wurden letzten Jänner 502 Österreicher nach Wahrnehmung und Nutzung von Gratis-Hotlines befragt. Die Ergebnisse beinhalten auch ein Ranking der Kontaktkanäle: nach dem Telefon folgen E-Mail (25 %) und direkte persönliche Gespräche (22 %). Das Kontaktformular auf der Website nennen 7 % als ersten Kanal. Social Media steht mit 1 % an letzter Stelle. „Speziell für Kundenservice, Beratungs- und Bestell-Hotlines, Notdienste und öffentliche Stellen werden 0800-Nummern als besonders geeignet eingestuft“, resümiert Lorenz Aberle von atms.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.12.2017