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19. April 2024

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Von der Verwaltung zur serviceorientierten Gestaltung

Von der Verwaltung zur serviceorientierten Gestaltung© Bilderbox.com

Die Digitalisierung betrifft nicht nur private Unternehmen, auch öffentliche Einrichtungen sind vom technologischen Wandel betroffen. Eine aktuelle Studie belegt den umfangreichen Bedarf und langjährig praxiserprobte Anwendungen im Gesundheitsbereich mögliche Einsatzgebiete und Ergebnisse.

In vielen Branchen wird die Digitalisierung durch den Wettbewerb zwischen den Betrieben vorangetrieben. Im Gegensatz dazu sind im öffentlichen Sektor vor allem Bürger und Institutionen die treibende Kraft hinter der digitalen Transformation. Ihre Erwartungen führen dazu, dass die öffentliche Verwaltung internet-basierte Services als zunehmend wichtig einschätzt. Hemmschuh für den praktischen Einsatz sind allerdings Zweifel ob der möglichen Komplexität, veraltete Technologie und Infrastrukturen und die spezifische Kultur mit Angst vor Veränderung.

Der zentrale Erfolgsfaktor
Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Marktforschungsinstitutes Censuswide im Auftrag von Fujitsu für die insgesamt 1.180 Entscheidungsträger aus Verwaltung und Unternehmen in neun europäischen Ländern befragt wurden. Für den öffentlichen Bereich gaben 93 Prozent der Befragten an, dass sich ihre Einrichtungen wandeln müssen, um weiterhin erfolgreich zu sein. Innovation und neue Technologien werden von der überwiegenden Mehrheit (71 Prozent) als die zentralern Faktoren für den Erfolg des öffentlichen Sektors angesehen.
Gleichermaßen entscheidend ist die Kollaboration mit Experten, knapp die Hälfte der befragten Personen haben auch bereits begonnen strategische Partnerschaften zu formen. „Der öffentliche Bereich wird stark von der Erwartungshaltung von Bürgern und Unternehmen getrieben, die eine einfache und effiziente Interaktion mit ihnen erwarten,“ so Wilhelm Petersmann, Managing Director Austria & Switzerland bei Fujitsu.

Die Prozesse entlang der medizinischen Leistungserbringung
Ein öffentlicher Bereich mit Optimierungspotential bei Qualität, Kosten sowie Personal- und Patientenzufriedenheit ist die Gesundheitsbranche und hier speziell Krankenhäuser. Durch den Einsatz moderner IT-Lösungen erwarten die Verantwortlichen neben Kostenreduktion insbesondere die nachhaltige Verbesserung aller Prozesse entlang der medizinischen Leistungserbringung. Experten empfehlen hier ganzheitlich aufgesetzte Krankenhausinformationssysteme (KIS), die Ärzte und Pflegekräfte entlastet, die Versorgungsqualität erhöht und dabei auch für gesichertes Datenmanagement sorgt.
Das Universitätsklinikum St. Pölten beispielsweise beschäftigt rund 3.000 Mitarbeiter und betreut mit einer Kapazität von 1.000 Betten Patienten aus ganz Niederösterreich. Bereits in den 1980er Jahren startete die Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister T-Systems. T-Systems verantwortet für das Universitätsklinikum den laufenden IT-Betrieb sowie den Applikationssupport für das SAP-basierte, i.s.h.med genannte Krankenhausinformationssystem.
Inkludiert ist der vollständige Patientenprozess von Terminplanung und Leistungsanforderungen über OP- und Pflegeplanung bis hin zur ärztlichen und pflegerischen Dokumentation mit allen nötigen Schnittstellen zu weiteren IT-Systemen. „Wesentliches Erfolgskriterium sind klar definierte Prozesse und eine perfekte Kommunikation zwischen allen beteiligten Fachbereichen, Unternehmen und Lieferanten,“ so Helmut Trybulec, verantwortlich für die Organisationsentwicklung am Universitätsklinikum St. Pölten.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.12.2017