Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

15. October 2024

Search form

Search form

Transparenz in Produktion und Lieferketten

Transparenz in Produktion und Lieferketten© Pexels/ Lukas

Warenflüsse sichtbar machen. FH St. Pölten, ecoplus und Unternehmen erforschen das sogenannte Tracken von Gegenständen. Im Fokus steht die Optimierung von Ressourcenplanung, Lagerverwaltung und Lieferketten.

(red/czaak) Mit der Methode des sogenannten „Asset Tracking“ können Unternehmen Produkte, Ladungsträger wie Paletten, Werkzeuge und Waren innerhalb von Fabriken und extern entlang von Lieferketten nachverfolgen. Das bietet Vorteile bei Aufgaben wie Ressourcenplanung, Lagerverwaltung und Lieferkettenoptimierung. Die Fachhochschule St. Pölten untersucht nun im Projekt LogiTRAAK unter Leitung des Mechatronik-Clusters der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus gemeinsam mit Unternehmen, wo sich die Technik am besten anwenden lässt.

„Asset-Tracking-Systeme erlauben es, die Produktionsabläufe effizienter zu gestalten und den Überblick über die immer stärker vernetzten Wertschöpfungsketten zu bewahren. Eine Vielzahl von Anwendungsfällen ist denkbar, aber um zu ermitteln, ob bestimmte Innovationen sinnvoll sind, müssen sie erprobt werden“, sagt Christian Jandl, der an der FH St. Pölten die Forschungsgruppe Digital Technologies und das Projekt LogiTRAAK leitet.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
Die Wettbewerbungsfähigkeit, das Investitionsvolumen und der erzielbare Nutzen sind für Unternehmen wichtige Faktoren für die Entscheidung für oder gegen den Einsatz neuer Technologien. Außerdem sind Synergieeffekte wie höhere Arbeitssicherheit und bessere Transparenz in der Produktion vorab oft noch nicht ersichtlich.

Forscher spielen hier nun gemeinsam mit Unternehmenspartner verschiedene Anwendungsfälle direkt in den Betrieben durch und untersuchen, welche Chancen und Potenziale sich damit erschließen lassen. Zu den Anwendungsfällen gehören zum Beispiel die globale Ortung von hochwertigen Kalibrierwerkzeugen, die Erfassung und Optimierung der Materialflüsse in der Produktion oder eine durchgängige Produktionsnachverfolgung.

Nachhaltigkeit berücksichtigen
Ein wichtiger Aspekt ist dabei das sichere Bereitstellen von Daten innerhalb von Wertschöpfungsketten. Es soll ein Mehrwert entstehen, ohne dass vertrauliche Informationen preisgegeben werden. Zudem sammelt das Projekt Daten, die für die Umsetzung eines digitalen Produktpasses und einer kreislaufbasierten Wirtschaft erforderlich sind. Forschungspartner im Projekt sind WU Wien, IMG Consulting, Fraunhofer Austria, der FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH der FH Wiener Neustadt und das Grazer Know Center.

An Unternehmen beteiligt sind etwa Voestalpine, Umdasch Group Ventures, Welser Profile, Aerospace Precision Strip, EVN oder Kotanyi. Die Firmen decken große Teile betrieblicher Wertschöpfungsketten ab, darunter Produktion oder Logistik. Jedes Partnerunternehmen erhält einen funktionierenden Prototyp für einen spezifischen Anwendungsfall. Die Projektleitung liegt beim Mechatronik-Cluster der ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes NÖ. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG fördert das Kooperationsprojekt in der Collective-Research-Schiene.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 10.09.2024