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14. November 2024

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Kein Inflationsausgleich bei Gehalt und Wechselwünsche

Kein Inflationsausgleich bei Gehalt und Wechselwünsche© pexels/punttim

In Österreich hat jeder dritte Arbeitnehmer keinen Inflationsausgleich erhalten. Und jede oder jeder Fünfte will bald Job wechseln, so Ergebnisse aus aktueller Studie des Personaldienstleisters Ranstad.

(red/cc) Der internationale Personaldienstleister Randstad hat in der repräsentativen Studie „Employer Brand Research 2024“ auch heuer wieder rund 4.400 Arbeitnehmer:innen in Österreich zu den wichtigsten Faktoren bei der Wahl des Arbeitgebers und erstmals auch zum Thema „Inflationsausgleich“ befragt. Hier hat jede:r Dritte vom Arbeitgeber keine Unterstützung zur Bewältigung der steigenden Lebenshaltungskosten erhalten. Und: Jede:r Fünfte will in nächster Zeit den Job wechseln – bei jenen ohne Inflationsausgleich sogar jede:r Zweite.

Die repräsentative Employer Branding-Studie wurde laut Angaben weltweit in 32 Märkten durchgeführt. Für Österreich hat Randstad heuer 4.382 Arbeitnehmer:innen zwischen 18 und 65 Jahren befragt. Ein Bestandteil dabei ist auch die Attraktivität der 150 größten Arbeitgeber auf dem heimischen Markt. Die Themen „Gehalt und Benefits“ sind laut Erhebungen noch immer die wichtigsten Kriterien bei der Wahl des Arbeitgebers. Unverändert hoch bleibt die Wechselwilligkeit der Österreicher:innen und das vor allem aufgrund zu geringer Vergütung.

Jede:r Zweite ohne Inflationsausgleich will bald Job wechseln
Im Rahmen der diesjährigen Studie wurde erstmals auch das Thema „Inflationsausgleich“ abgefragt. Jede:r Dritte gab dabei an, vom Arbeitgeber keinerlei Unterstützung zur Bewältigung der steigenden Lebenshaltungskosten erhalten zu haben. Männer (16 Prozent) und Arbeitnehmer:innen mit höherem Bildungsniveau (14) erhielten häufiger eine vollständige Abdeckung der steigenden Kosten als Frauen (8) und Arbeitnehmer:innen mit niedrigem und mittlerem Bildungsniveau (8 bzw. 10 Prozent).

Dies setzt Arbeitgeber unter Druck, da Beschäftigte empfänglicher für bessere Gehalts- und Leistungsangebote anderer Unternehmen werden. „Arbeitnehmer:innen ohne Inflationsausgleich sind viel eher bereit, das Unternehmen zu wechseln (50 Prozent) als welche mit teilweiser oder vollständiger Entschädigung (35)“, erklärt Bjørn Toonen, Managing Director von Randstad Österreich. Die allgemeine Teuerung wirkt sich nach wie vor stark auf die Gesamtzufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter:innen aus. Eine zu niedrige Entlohnung wird wiederum als Hauptgrund (38 Prozent) für den Abgang genannt.

Kluft zwischen aktuellem und idealem Arbeitgeber
Bei der Recherche nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten vertrauen die Arbeitssuchenden laut der Studie vor allem auf Jobplattformen (53 Prozent), das AMS (48), persönliche Kontakte und Empfehlungen (38) sowie auf Websites und Social Media-Auftritte der Unternehmen (35 Prozent). Bei den Plattformen ist karriere.at bei weitem am beliebtesten, vor willhaben.at und jobs.com. Bei Social Media-Suchen werden vor allem Facebook und Instagram genutzt. Was das gesuchte Profil des idealen Arbeitgebers betrifft, zeigt sich eine teils starke Diskrepanz zwischen den Leistungen, die der aktuelle Arbeitgeber tatsächlich bietet, und den Wünschen der Arbeitnehmer:innen.

„Attraktives Gehalt und Sozialleistungen“ rangiert als wichtigster Wunsch ganz oben auf der Top Ten-Liste, während dieser Faktor bei der Bewertung des derzeitigen Arbeitgebers nur auf Platz neun landet. Zudem gehören in der Wahrnehmung des Arbeitgeberangebots die „Arbeitsplatzsicherheit“, eine „angenehme Atmosphäre“, „Work-Life-Balance“ sowie die finanzielle Gesundheit zu den wichtigsten Kriterien für einen Wunsch-Arbeitgeber. „Unternehmen sind gut beraten, diese Erkenntnisse in den Aufbau ihrer Arbeitgebermarke einfließen zu lassen und die Lücke zwischen Wunsch und Realität rasch zu schließen“, empfiehlt Toonen von Randstad Österreich.

Steirische AVL List und viele OÖ-Betriebe als Top-Arbeitgeber 2024
Beim Thema welche Unternehmen besonders anziehend auf Bewerber:innen wirken wiederholt AVL List aus Graz den Sieg aus dem Vorjahr. Auf den weiteren Plätzen folgen Siemens, die Salzburger Porsche Holding, Infineon und BMW Österreich auf Platz 5. Damit dominiert die Automobil- und Zulieferbranche die ersten fünf Plätze. Dank BMW Österreich, FACC, Ordensklinikum Linz, Rosenbauer und Voestalpine (Plätze 5 bis 9) stellt Oberösterreich heuer erstmals die Hälfte der zehn Top-Arbeitgeber – so viele wie kein anderes Bundesland.

Borealis landet auf Platz 10. „Die Unterschiede in der Attraktivität zwischen den Branchen der besten Unternehmen sind jedoch relativ gering. Das bedeutet, dass die Arbeitgeber nicht nur innerhalb ihrer eigenen Branche, sondern oftmals auch mit anderen Branchen konkurrieren, wenn es darum geht, die talentiertesten Fachkräfte zu gewinnen“, erläutert Bjørn Toonen, Managing Director von Randstad Österreich.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 24.05.2024