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27. Juli 2024

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Intelligente Innovation für neue Wertschöpfung

Intelligente Innovation für neue Wertschöpfung© economy

Künstliche Intelligenz schafft neue Erlösmodelle. K-Businesscom und Salesforce punkten nun mit neuen Lösungen für die Industrie. Im Fokus stehen die Bereiche Vertrieb und Produktion.

(Christian Czaak) Bei nahezu allen Digitalisierungsprojekten spielt Management, Auswertung und punktgenaue Verfügbarkeit der Daten eine zentrale Rolle. Das betrifft Kommunikation und Vertrieb mit den Kunden und zunehmend auch die Produktionsabläufe im Industriebereich.

Ein aktuelles Beispiel für die Bereiche Marketing und Vertrieb ist die Voestalpine, wo die High Performance Metals Division nun auf eine cloudbasierte CRM-Analytics-Anwendung von Salesforce setzt. Gefordert war die verbesserte Identifikation relevanter Kunden, die Optimierung von Marketingkampagnen und mehr Umsatz durch sogenanntes Upselling.

Präzisere Prognosen und Analysen für neue Effizienz und Wertschöpfung
Die übergreifende Verfügbarkeit von Echtzeitdaten über interaktive Dashboards soll nun Mehrwert für Mitarbeiter wie Kunden und neue Wertschöpfung bieten. Eine flexible Visualisierung der Daten ermöglicht dabei, Berichte nach länderspezifischen Präferenzen anzusehen. Vertriebsmanager in Deutschland bevorzugen etwa wöchentliche Analysen von Bestellungen, während das Team in Asien tägliche Berichte benötigt.

Die analytische Funktionalität erlaubt den Nutzern den individuellen Zugriff auf die für sie relevanten Kennzahlen. Durch die gezielte Identifizierung und Ansprache relevanter Kunden für neue Produktangebote sollen die Vertriebsmitarbeiter zudem ihre Ressourcen gezielter einsetzen, exakte Umsatzprognosen erstellen und profitablere wie nachhaltigere Geschäftsbeziehungen aufbauen können.

„Echtzeit-Daten helfen uns Wettbewerbsvorteile zu sichern. CRM Analytics hilft uns zu visualisieren, wo wir unsere wertvollsten Ressourcen einsetzen, und drängt uns dazu, uns auf die richtigen KundInnen zu konzentrieren“, sagt Martin Bileck, Global CRM Coordinator voestalpine.

Im nächsten Schritt plant die Voestalpine Künstliche Intelligenz (KI) in die neue CRM-Analytics Anwendung zu integrieren. Salesforce hat kürzlich mit „Einstein GPT“ die Entwicklung der weltweit ersten generativen KI für CRM gestartet. „Neben der Produktivität soll damit auch der Personalisierungsgrad bei jeder Interaktion von Vertrieb, Kundenservice oder Marketing gesteigert werden“, sagt Katrin Lamberger, Co-Landeschefin von Salesforce Österreich.

Das Leistungsversprechen des Kunden für dessen Kunden
In der Wirtschaft war der KI-Einsatz bisher von analysierenden Anwendungen geprägt, nun erweitert eine neue Generation die Einsatzmöglichkeiten. Ein Segment betrifft die produzierende Industrie und das verarbeitende Gewerbe mit dem Thema Machine Learning. K-Businesscom hat kürzlich für einen Hersteller von großen Industrie-Transportsäcken eine KI-Anwendung für die Fertigung entwickelt.

Zielsetzung war die Erfüllung eines Leistungsversprechens an die Kunden, dass diese „Big Bags“ selbst bei maximaler Beanspruchung 100 Prozent zuverlässig halten. „Das ist deshalb wichtig, weil die Wareninhalte in solchen Transportsäcken den Wert der Tragetaschen um ein Vielfaches übersteigen“, sagt Sinan Tankaz, Head of Artificial Intelligence bei K-Businesscom.

Eine ausgefeilte Sensorik liefert hier nun lückenlose Daten, die dann mittels künstlicher Intelligenz ausgewertet werden. Die Algorithmen lernen, kleinste Abweichungen bei der Produktqualität zu entdecken und kontrollieren die Maschinen 24/7. „Der Hersteller konnte sein Leistungsversprechen halten und die Preise für diese neuen fehlerlosen Big-Bags anheben – der Verdienst je Stück beträgt heute ungefähr das Vierfache“, erläutert Tankaz.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 26.06.2023