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19. März 2024

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Umfangreicher Ausbau der Mobilitätsforschung

Umfangreicher Ausbau der Mobilitätsforschung© Pexels.com/Clem Onojeghuo

Fachhochschule St. Pölten baut Forschung im Bereich Digitales Bahnwesen aus. Finanzierung des Landes Niederösterreich ermöglicht neue Projekte, mehr Personal sowie Kooperationen mit Firmen und Internationalisierung.

(red/mich/czaak) Vor rund zwei Jahren erhielt die FH St. Pölten den Zuschlag zum Ausbau ihrer Forschungsaktivitäten am Carl Ritter von Ghega Institut für integrierte Mobilitätsforschung im Rahmen einer Projektförderung des Landes Niederösterreich. Vor allem Arbeiten zur Digitalisierung im Bahnwesen und Mobilitätssektor sollten erweitert werden. Seither entstand eine Reihe an neuen Projekten.
„Mobilität und Digitalisierung sind wichtige Zukunftsthemen und daher auch ein Schwerpunkt des Landes Niederösterreich. An der FH St. Pölten finden hier wichtige Forschungsprojekte statt und daher unterstützen wir auch Schwerpunkte, wie den Ausbau der Mobilitätsforschung“, erläutert Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich. 

Die Projektschwerpunkte
Ein Projekt im Bereich CO2-Reduktion durch bessere Waggonlogistik untersucht die technische Machbarkeit eines vollautomatisierten Verschiebebahnhofs. Dadurch soll der Güterverkehr mit der Bahn attraktiver werden als auf der Straße und CO2 einsparen. Adrian Wagner, Forscher an der FH St. Pölten, führt das Projekt im Rahmen seiner durch die TU-Wien betreuten Dissertation durch und diese wird vom Land Niederösterreich über die NOe Forschungs- und BildungsgmbH. (NFB) im Rahmen des „FTI Science Call Dissertationen“ unterstützt.

Im Projekt „Smart Inspection“ entwickeln FH-Forscher eine mobile App zum Erfassen des Zustands von Brückentragwerken. Die App soll den Arbeitsaufwand zur Dokumentation von Schäden und Mängeln verringern. Finanziert wird das Projekt von der Austria Wirtschaftsservice (AWS) im Rahmen eines Programms zur Prototypenförderung für Universitäten und Fachhochschulen.

Beim Projekt EMMSA geht es um ein softwaretechnisch standardisiertes Evaluierungssystem von Schnittstellen in der automatisierten An- und Abflugkontrolle des Flugverkehrs und um die Prüfung, ob die Softwarelösungen wirtschaftlich verwertbar sind. Partner sind Fraunhofer Austria Research, die Paris Lodron Uni Salzburg und Aerospace Research. Das BM für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie finanziert das Projekt über das Programm „Take Off“.

Internationalisierung und Wirtschaftskooperationen
Im Projekt “Skill Training Alliance For the Future European Rail System (STAFFER)” entwickelt die FH St. Pölten auf Einladung der ÖBB bedarfsorientierte Lehr- und Schulungswege für den gesamten Eisenbahnsektor. Das Projekt wird von Erasmus + kofinanziert, Partner sind Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Bahntechnikunternehmen und HTLs aus Österreich und Europa.

Durch die NOe-Anschubfinanzierung konnten zwei neue Mitarbeiter am Institut angestellt und Kooperationen mit großen Industriepartnern gestartet werden. Für die Niederösterreich Bahnen (NÖVOG) passiert die Pilotstudie „Digi Citybahn Waidhofen“, wo Fahrzeugkonzepte und Antriebstechnologien untersucht werden und welcher Grad von Automatisierung für die nächste Generation von Fahrzeugen der Citybahn in Frage kommen.

„Durch die engen Kooperationen mit der Wirtschaft seitens der Fachhochschule kann es sehr schnell zu einer direkten Anwendung kommen – und davon profitiert wiederum die Gesellschaft“, unterstreicht Landeschefin Mikl-Leitner. „Wir forschen seit Jahren zu Themen der nachhaltigen Mobilität und digitalen Lösungen im Verkehrsbereich. Durch diese Anschubfinanzierung konnten wir vertiefende wie neue Initiativen starten und eigene Forschungsschwerpunkte“, ergänzt Frank Michelberger, Institutsleiter der FH St. Pölten.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 26.01.2021