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17. Mai 2024

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Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen

Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen© pexels/mart production

Die Medizin und verwandte Unternehmen setzen beim Management umfangreicher Datensätze auf intelligente Innovation. Leftshift One und CANCOM entwickeln individuelle ChatGPT-Lösung und die dazugehörige Digitalplattform.

(Christian Czaak) Intelligente Technologien für die Generierung, Aufbereitung und Nutzung von Daten können im Gesundheitswesen einen entscheidenden Fortschritt in der Patientenversorgung bringen. Ein Beispiel ist das Unternehmen Ortho-Analytic, ein im DACH-Raum tätiges Schweizer Labor für integrative Medizin und Spezialist im Bereich der Mikrobiomanalytik, wo es auch um Prävention und Behandlung bei Darmerkrankungen geht.

100 Billionen Darmbakterien
Die Darmflora bzw. das Mikrobiom als Gesamtheit aller 100 Billionen Darmbakterien ist ein hochkomplexes Ökosystem, das im Gleichgewicht mit Stoffwechsel und Immunabwehr von besonderer Bedeutung für die Gesundheit ist. Um nun all die Wechselwirkungen besser zu verstehen, setzen die Forscher auf umfangreiche Analysen des Mikrobioms und auf eine dafür speziell entwickelte Anwendung der IT-Unternehmen Leftshift One und CANCOM.

Die Bestandteile sind eine KI-gestützte Datenanalyse (Leftshift One) und eine Software für die sichere Verarbeitung und Darstellung der Daten (CANCOM). Zu Beginn werden die Daten zu Ernährungsfragen, Verhaltensweisen und Vorerkrankungen über eine chatbasierte Benutzeroberfläche mit natürlicher Spracheingabe aufgenommen und in Relation zu den Daten der Mikrobiomanalyse gebracht. Technologisch realisiert wird dies über ein Software-Modul aus der von Leftshift One eigens entwickelten Applikation „MyGPT“, als eine von mehreren individuellen ChatGPT-Erweiterungen für Unternehmen.

Neue Behandlungsmethodik
„Eine einzige ans Labor übermittelte Probe enthält mehr als 300.000 Datenpunkte und mit der von uns implementierten KI können nun Zusammenhänge identifiziert werden, die in einer menschlichen Prüfung unmöglich wären“, erklärt Patrick Ratheiser, CEO von Leftshift One. Die KI-gestützte Analysen erlauben in Folge logische Schlüsse, die nicht nur besser abgestimmte Behandlungsvarianten und den Einsatz von effektiveren Medikamenten ermöglichen, sondern etwa auch optimierte Ernährungspläne als Behandlungsmethodik.

Für die zugrundeliegende Entwicklung der Software mit Fokus auf das sichere Management der Daten und ihre finale Darstellung sowie Management und Integration mit der dafür nötigen Digitalplattform zeichnet CANCOM Austria (vormals Kapsch BusinessCom) verantwortlich. „Durch die Bündelung unserer Kräfte konnten wir eine synergetische Verbindung zwischen hochmodernen KI-Analysen und Softwarelösungen schaffen und dies eröffnet neue Dimensionen in der Mikrobiomanalytik“, so Franz Semmernegg, CEO CANCOM Austria.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 30.04.2024