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19. März 2024

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Sicherheitskriterien beim Online-Shopping

Sicherheitskriterien beim Online-Shopping© Pexels.com/Anna Svhets 4482900

Fast jeder zweite Österreicher war bereits Opfer von Internetbetrug. Trotzdem fühlen sich die Menschen sicher beim Online-Shopping. Relevant sind Zahlungsmittel, Bewertungen und Zertifizierungen.

(red/mich/cc) Die Corona-Pandemie hat den Online-Handel massiv befeuert, so auch die neue Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens. 42 Prozent der Befragten geben an, dass sie mehr im Internet eingekauft haben. Parallel sind auch die Betrugsszenarien gestiegen. „Das subjektive Sicherheitsgefühl hat darunter aber nicht gelitten“, so Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens und Projektleiter der Watchlist Internet. „92 Prozent der Österreicher, die online einkaufen, fühlen sich dabei auch sicher.“

Fast jede/r Zweite von Internetbetrug betroffen
Generell zeigt sich eine große Zufriedenheit im E-Commerce. Gab es negative Erfahrungen, so betrafen diese zuletzt vor allem einzuhaltende Mindestbestellwerte (rd. 28 Prozent), hohe Versandkosten (27) oder eine überschrittene Lieferzeit (27 Prozent). Bedeutend für Österreichs Online-Shopper sind jedenfalls Sicherheit und Datenschutz: 80 Prozent der Befragten halten die Zertifizierung von Online-Shops für wichtig, das schaffe Vertrauen, dient als Orientierungshilfe, auch für den sorgsamen Umgang des Händlers mit persönlichen Daten.

Trotz positiver Grundstimmung gilt es aber, vorsichtig zu sein, denn in Österreich war bereits fast die Hälfte von Betrugsversuchen betroffen. Die häufigste Variante: Die Ware wurde bezahlt, aber nicht geliefert. „Werden in einem Online-Shop zuerst alle möglichen Zahlungsmittel angeboten, am Ende bleibt aber nur die Vorkasse mit Vorabüberweisung übrig, sollten alle Alarmglocken schrillen“, so Behrens. Gleich dahinter folgen Abo-Fallen, falsche Zahlungsaufforderungen, Schadsoftware für die Endgeräte der Nutzer und der Versand gefälschter Waren.

Sensationsangebote meist enttäuschend
Wirkt ein Online-Angebot unseriös, gibt es darüber hinaus Möglichkeiten, dies zu überprüfen: 44 Prozent recherchieren über den Anbieter und suchen Kundenbewertungen, ein Drittel kauft jedenfalls nicht bei Online-Shops, die nicht vertrauenswürdig erscheinen. Weitere 30 Prozent kontrollieren das Impressum und 16 Prozent überprüfen, ob der Online-Shop mit einem Gütesiegel zertifiziert ist. Auch Freunde und Bekannte sowie die Watchlist Internet werden gerne zu Rate gezogen.

Es gibt aber auch Merkmale seriöser Online-Shops. Das sind etwa sichere Zahlungsmittel, Bekanntheit und Bestand des Anbieters, gute Bewertungen und die Zertifizierung mit einem Gütezeichen. Besonders von Bedeutung ist zudem, dass der Online-Shop einfache Stornierungen und Retouren ermöglichen sowie das bevorzugte Zahlungsmittel zur Verfügung stellen soll. Basis für die repräsentative Studie von MarketAgent im Auftrag des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens war eine Befragung unter 1.000 ÖsterreicherInnen zwischen 14 und 65 Jahren letzten November.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 05.04.2021