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19. April 2024

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Business Angels und Start-Ups bitte warten

Business Angels und Start-Ups bitte warten © pexels/pela studios

Seit Jahreswechsel verhindert in Deutschland fehlende Richtlinie neue Start-Up-Förderungen. Business Angels sollen mit Investitionen warten als aktuelle „Empfehlung“ des Ministeriums. Branchenverband Bitkom fordert umgehende Behebung.

(red/cc) Keine guten Nachrichten für deutsche Start-Ups und Investoren: Weil die aktuelle Förderrichtline mit Ende 2022 ausgelaufen ist und sich die Fertigstellung der angekündigten Neufassung verzögert, können aktuell keine Anträge für das Wagniskapital-Förderprogramm „Invest“ gestellt werden. Die Bundesregierung hatte im Koalitionsvertrag ursprünglich angekündigt, das Programm fortführen zu wollen – jetzt ist das auf unbestimmte Zeit aufgeschoben.

Business Angels wird auf der Invest-Webseite des zuständigen Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) empfohlen, vorerst auf Investitionen zu verzichten, wenn sie sich die Möglichkeit einer Förderung offenhalten wollen. Bislang erhielten Business Angels für Wagniskapital-Investitionen ab 25.000 Euro 20 Prozent der Investitionssumme steuerfrei erstattet.

Aktuelle Förderlücke muss schnellstmöglich geschlossen werden
„Das Invest-Programm leistet seit fast zehn Jahren einen wichtigen Beitrag, um ganz jungen Start-Ups den Zugang zu Wagniskapital zu erleichtern. Gerade in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Situation benötigen mehr Start-Ups Geld und Know-how von Business Angels“, sagt Achim Berg, Präsident des Branchenverbandes Bitkom. „Start-Ups brauchen Planungssicherheit. Die aktuelle Förderlücke muss schnellstmöglich geschlossen und eine neue Förderrichtlinie auf den Weg gebracht werden“, fordert Berg.

Die neue Förderrichtlinie sollte laut Bitkom auch die zuletzt aufgenommenen Änderungen rückgängig machen, etwa die Herausnahme von Folgefinanzierungen aus der Förderung und die Begrenzung auf Erstfinanzierung. Fördermittel sollten zudem nicht zurückgefordert werden, wenn vor Ablauf der Drei-Jahres-Frist das Start-Up mit einem anderen Unternehmen verschmilzt, ohne dass dem Investor Veräußerungserlöse zufließen.

„Der Zugang zu Wagniskapital ist einer der größten Standortnachteile für deutsche Start-Ups. Es braucht entsprechend Förderprogramme ohne neue Hürden“, betont Achim Berg vom Bitkom-Verband.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.01.2023