Das Management öffentlicher Dienstleistungen
Digitale Informationssysteme werden zu einem selbstverständlichen Teil des städtischen Lebens. Intelligentes Datenmanagement und Web-Plattformen ermöglichen nun eine Ausweitung der Services für Bürger wie Touristen und inkludieren auch das Thema Nachhaltigkeit.
(Christian Czaak) Die Themen Ökologie und Services für Kunden wie MitarbeiterInnen sind zu zentralen Bestandteilen bei Digitalisierungsprojekten geworden. Das betrifft Unternehmen und auch die Verwaltung, etwa bei Bürgerdiensten und touristischen Angeboten. Menschen verreisen und benötigen Informationen zu Versorgungseinrichtungen, Mobilitätsdiensten oder kulturellen Angeboten.
Das sind typische Themen, wo moderne Urlaubsorte serviceorientierte Dienste bieten möchten. Adeje ist eine gut besuchte Küstenstadt im Süden Teneriffas, der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig. Es gibt aber auch eine Kehrseite und das betrifft besonders die Hochsaison. Hier kann die Steuerung von umfangreichen Besucherströmen entsprechend schwierig sein, es gilt überfüllte Strände, Verkehrsinfarkte oder Versorgungsmängel wie Wasserknappheit zu vermeiden.
Interaktive Services
Adeje setzt gegen derartige Auswirkungen auf das Konzept eines smarten Urlaubsortes und hat T-Systems mit der Entwicklung einer webbasierten City-Plattform beauftragt. Der IT-Dienstleister hat national wie international bereits zahlreiche kommunale Projekte umgesetzt, von intelligenter Parkraumbewirtschaftung bis zu vernetzten Verkehrsinfrastrukturen.
„Nachhaltigkeit und Resilienz sind generell in den betrieblichen Fokus gerückt. Es geht um eine entsprechende Transformation, die von Ökologie und neuen Mobilitätskonzepten beeinflusst wird und dazu kommt ein Bewusstseinswandel bei MitarbeiterInnen und Konsumenten“, sagt Peter Lenz, Vorsitzender der Geschäftsführung von T-Systems Austria.
Das aktuelle Projekt inkludiert nun zahlreiche Komponenten, darunter interaktive Informationspunkte oder intelligente Managementsysteme an den Stränden. Basis sind vernetzte Datenerhebungen zu Besucherströmen, Wasserverbrauch oder Geräuschpegel und die dienen für effiziente Services für Touristen und ein verbessertes Umfeld für die Bürger. Die neue Plattform unterstützt auch das Management öffentlicher Dienstleistungen und die Steuerung der Bürgerdienste. Damit soll Adeje auch als Kommune in Form von nachhaltiger Ressourcenoptimierung und erweiterten Diensten profitieren.
Bessere CO2-Bilanz
Über eine eigene App und eine Open-Source-Plattform soll zudem eine proaktive Bürgerbeteiligung angeregt werden, wo die Einwohner Anliegen melden oder Hilfsdienste anfordern. Ebenso unterstützt werden die Nachhaltigkeitsanforderungen der Insel, etwa beim für die Region lebenswichtigen sparsamen Umgang mit Wasser oder der Verbesserung der CO₂-Bilanz.
Finanziert wird die Initiative zum Start mit rund sechs Millionen Euro von EU und Spanien über Programmlinien für regionale Entwicklung. „Wir investieren in digitale Technologien, um das Leben der Menschen zu verbessern, effektiver zu sein, hier auch Emissionen und CO2-Bilanz zu senken und um uns für BesucherInnen sichtbarer zu machen“, sagt Jose Miguel Rodriguez Fraga, Bürgermeister von Adeje.