Ökonomieprofessoren kritisieren Wirtschaftspolitik
In Deutschland bewerten führende Ökonomieprofessoren die bisherige Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung kritisch. Im Fokus steht das Thema standortrelevante Industrie-Subventionen in der Energiepolitik.
(red/cc) Das deutsche ifo-Institut und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ/FAS) haben die Ergebnisse ihres aktuellen Ökonomiepanels veröffentlicht, wo im September 205 WirtschaftsprofessorInnen teilgenommen haben. Zentrale Themen der Erhebung waren Fragen zur Energiepolitik und Kostenbelastungen für die Industrie im Wettbewerb der Standorte.
„Besonders kritisch bewerten die Teilnehmer energiepolitische Vorhaben der Ampel-Parteien“, sagt Niklas Potrafke vom deutschen ifo-Institut. 58 Prozent der Teilnehmenden seien demnach gegen den endgültigen Atomausstieg nach dem russischen Angriffskrieg, 38 Prozent sind dafür. „Durch den Atomausstieg haben wir eine klimafreundliche Energiequelle abgestellt und lassen weiter Federn im internationalen Standortwettbewerb durch hohe Energiepreise“, so Potrafke.
Weniger Anreiz für energiesparende Produktio
Einen subventionierten Industriestrompreis, wie er auch in der Ampel gegenwärtig kontrovers diskutiert wird, lehnen 83 Prozent der teilnehmenden Ökonomen ab, nur 13 Prozent befürworten ihn. „Der Industriestrompreis würde den Anreiz der Unternehmen reduzieren, energiesparend zu produzieren. Außerdem besteht die Gefahr der dauerhaften Subvention“, so Potrafke zu den geäußerten Befürchtungen.
Mit 60 zu 32 Prozent lehnen die Ökonomen auch das neue Heizungsgesetz ab. Unterstützung gibt es für die Anhebung des Mindestlohnes von 12,00 auf 12,41 Euro je Stunde zum 1. Januar 2024. Hier sind 64 Prozent dafür und 29 Prozent dagegen. „Insgesamt wird die Wirtschaftspolitik der Ampel zur Halbzeit mit der Schulnote 4,0 bewertet“, so das ifo-Institut.